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Hoffnungskirche: Ein Wahrzeichen wird Geschichte

Peter Ries • Apr. 25, 2018

„Wenn wir hier durch sind, wird´s richtig schön“

Am vergangenen Mittwoch war es soweit: Nachdem die anliegenden Gebäude bereits abgerissen wurden, ging es an den 30 Meter hohen Turm der ehemaligen – 1966 vom Architekten Konrad Beckmann erbauten - Hoffnungskirche.

Spätestens in einer Woche erinnert nichts mehr daran, dass sich an der Ricarda-Huch-Straße dereinst ein Gotteshaus befand, was bereits 2011 entwidmet wurde, und unter dessen Dach sich bis 2017 auch das Mehrgenerationenhaus Hell-Ga befand. Im Herbs 2019 soll hier der Ersatzbau für das benachbarte und unter Denkmalgeschutz gestellte Gebäude des Caritas-Altenzentrums St. Hildegardis fertiggestellt sein.

Das neue Pflegezentrum (Kosten etwa 9,5 Millionen Euro) wird 80 volle und zwölf Tagespflegeplätze anbieten. Nötig wurde der Neubau, weil laut Vorgabe des Wohn- und Teilhabegesetzes (WTG) , ab August 2018 in dauerhaft belegten Seniorenheimen mindestens 80 Prozent der Zimmer als Einzelzimmer angeboten werden müssen. Das vom Architekten Gottfried Böhm aus den 1960er-Jahren stammende Gebäude entsprach mangels genügendem Grundriss - und nicht zuletzt aus denkmalschutzgründen - nicht den neuen gesetzlichen Bestimmungen. So entschloss sich die Caritas zu einem Neubau.

Es gab viele Klagen und Proteste gegen den Verkauf der einstigen „Heimat“ vieler Vereine und ehrenamtlich Tätigen.

Denn mit der Schließung und dem Verkauf der Hoffnungskirche an Caritas befürchtete man, dass etwa 900 Besucher, 25 Gruppen und etwa 40 ehrenamtlich Tätige ein Stück Heimat und Zuversicht verlieren. Darum hatte sich SOS-Kinderdorf in Garath entschlossen, die Hoffnungskirche zu kaufen – sogar Baupläne und Bauanfragen gab es schon. Leider war die Mühe umsonst, denn der Kaufinteressent Caritas hatte am Ende wohl die besseren Karten - und offensichtlich auch mehr Geld (1,4 Mio) zur Verfügung.

2017 musste sich die - 2007 von der damaligen Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen zum ersten Mehrgenerationenhaus ernannte - Hell-Ga e. V. nach einer anderen Bleibe umschauen. Diese fand „Hell-Ga“ dann unter dem Dach des SOS-Kinderdorfes im Sommer 2017 auf der Carl-Severing-Str. 4.

SOS-Kinderdorf und „Hell-Ga“ haben sich zu einer Einrichtung entwickelt, die aus unserem sozialen und kulturellen Leben nicht mehr wegzudenken sind. Es sind Orte der Orientierung und der Nächstenliebe, wo untereinander und für andere Verantwortung zu übernehmen bejaht und praktiziert wird. Eben Begegnungszentren für alle Altersstrukturen und mit zahlreichen kreativen Angeboten - und somit Lebensraum, Gesicht und Mitte unseres Stadtteils geworden.

Die Pläne für den Neubau, die Architekt Markus Schmale Ende 2017 in der BV 10 vorstellte, ernteten viel Zuspruch seitens der Politik. Am Ende haben sich auch die meisten ehemaligen „Protestler“ damit abgefunden, dass es die Hoffnungskirche nicht mehr geben wird – jedoch dafür etwas Neues entsteht. Und wer weiß schon, ob man nicht selbst einmal Bewohner eines hochmodernen Pflegeheimes sein wird oder möchte.

Ein bisschen Wehmut, ob des Verlustes unserer fast 50 Jahre alt gewordenen Hoffnungskirche, wird jedoch immer in unseren Unterhaltungen über „die alten Zeiten“ mitschwingen.

Auf der Abriss-Schutzplane am Turm der Hoffnungskirche ist ein Spruch zu lesen. Er lautet: „Wenn wir hier durch sind, wird´s richtig schön“. Die vergangene Zeit war eine schöne Zeit; hoffen wir, dass der Spruch sich auch für die Zukunft bewahrheitet.

Info:

Was mit dem alten Pflegeheim nach dem Umzug geschehen soll, steht noch nicht fest. Ein Investor hatte zwar vor, Wohnungen zu bauen, jedoch ist bisher noch nichts Genaueres bekannt.


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