Das Ehrenamt ist in vielen Bereichen unserer Gesellschaft ihrer unverzichtbar. Wir begegnen ihm regelmäßig im so zialen Bereich, in Sportvereinen und im kulturellen Umfeld. Dass es auch im Bereich der Rechtsprechung Ehrenamter gibt, ist eher weniger bekannt. Wir hatten Gelegenheit, mit Peter Ries, einem frisch gewählten Sozialrichter, zu sprechen und mehr über dieses interessante Ehrenamt zu erfahren.
Peter Ries ist im Düsseldorfer Süden kein Unbekannter. Seit über 13 Jahren ist Ries Bezirksvertreter für Garath und Hellerhof und fast so lange auch als Seniorenrat für den Stadtbezirk tätig. Seine ehrenamtliche Laufbahn begann allerdings bereits vor über 30 Jahren mit der Tätigkeit als Grüner Engel" im Benrather Krankenhaus.
"Ich war damals einer der ersten Männer unter den zahlreichen Frauen, die man 'Grüne Damen, oder 'Grüne Engel, nennt", so Ries. Bei dieser Tätigkeit, die mir persönlich sehr viel Positives gebracht hat, habe ich auch meinen Weg in die 'soziale Arbeit, gefunden."
Und in diesem Bereich hat der heute 66-jährige ehemalige Journalist und Managementberater eine Menge geleistet. Als Sozialberater bietet er ehrenamtliche Hilfe und Unterstützung zur selbstständigen Lebensführung für Menschen jeden Alters in besonderen Lebenssituationen an und er unter stützt in seinem Stadtbezirk auch Jugendliche - zum Beispiel bei der Suche nach einer Lehrstelle.
Ältere Menschen oder Menschen mit Behinderungen begleitet er zum Beispiel in behördlichen Angelegenheiten oder hilft auch beim Ausfüllen von Anträgen und Formularen. Zudem setzt er sich seit über 15 Jahren für die Rechte und Belange der Mitglieder des 𝗩𝗱𝗞-𝗞𝗿𝗲𝗶𝘀𝘃𝗲𝗿𝗯𝗮𝗻𝗱𝗲𝘀 𝗗𝘂̈𝘀𝘀𝗲𝗹𝗱𝗼𝗿𝗳 und des 𝗩𝗱𝗞-𝗢𝗿𝘁𝘀𝘃𝗲𝗿𝗯𝗮𝗻𝗱 𝗕𝗲𝗻𝗿𝗮𝘁𝗵-𝗚𝗮𝗿𝗮𝘁𝗵 - im Rahmen der Rechte für Schwerbehinderte Menschen ein.
Für sein außerordentliches ehrenamtliches Engagement wurde Peter Ries im Jahre 2013 mit dem LVR-Ehrenpreis für herausragende ehrenamtliche Leistungen- und 2018 mit dem Martinstaler der Landeshauptstadt Düsseldorf durch den damaligen Oberbürgermeister Thomas Geisel geehrt und ausgezeichnet.
"Für mich war das Thema "Soziale Gerechtigkeit" mein Leben lang von großer Bedeutung", sagt Ries und so ist es nur konsequent, dass er seiner langjährigen Tätigkeit ein weiteres Ehrenamt hinzufügt - und zwar das, des Ehrenrichters am Sozialgericht Düsseldorf.
Sozialgerichte können angerufen werden, wenn Versicherte mit einer Entscheidung ihrer Krankenkasse, Rentenversicherung oder ihres Arbeitsamts nicht einverstanden sind. Außerdem sind die Sozialgerichte zuständig für viele weitere sozialrechtliche Streitigkeiten, wie zum Beispiel Schwerbehindertenverfahren, Grundsicherung für Arbeitssuchende und Sozialhilfe.
Jede Kammer des Sozialgerichts ist mit einer Berufsrichterin oder einem Berufsrichter und zwei ehrenamtlichen Richter*innen besetzt, die das gleiche Stimmrecht wie die Berufsrichter haben. Als Ehrenrichter*inn sollen sie Erfahrungen, Kenntnisse und Wertungen aus ihrem täglichen Leben in die Verhandlungen und Beratungen einbringen. Ein gutes Rechtsempfinden und Sachkenntnisse sind dabei sehr von Vorteil.
Auf Vorschlag des 𝗩𝗱𝗞-𝗞𝗿𝗲𝗶𝘀𝘃𝗲𝗿𝗯𝗮𝗻𝗱𝗲𝘀 𝗗𝘂̈𝘀𝘀𝗲𝗹𝗱𝗼𝗿𝗳 wurde Peter Ries nun für die Amtszeit 2023 bis 2027 delegiert und erhielt die Ernennungsurkunde zum Ehrenrichter vom Präsidenten des Sozialgerichts Düsseldorf.
Das neue Ehrenamt als Ehrenrichter ist für Ries, eine weitere und neue Herausforderung, der er sich gerne stellen wird.
"Ich wünsche mir bei der Ausübung dieses wichtigen Amtes, dass ich mit meinen zukünftigen Richter-Kolleg*innen die richtigen Entscheidungen treffen werde, denn es gilt, immer zwei Seiten - Kläger und Beklagte - richtig und nach Recht und Gesetz zu beurteilen - zwei Seiten, die sich zumindest subjektiv stets im Recht wähnen".
Wir danken Peter Ries für das Gespräch und wünschen ihm bei der Ausübung seines neuen Ehrenamtes als Sozialrichter viel Erfolg.
Dɑs Inteɾview fühɾten
Renɑte Rönnɑu und Biɾgit Heilmɑnn