Es gibt Menschen, die in ihrem Stadtteil hier und da Hilfe und Unterstützung leisten. Und es gibt Menschen, ohne die dieser Stadtteil ein ganz anderer wäre. Zur letzten Kategorie gehören die Garather Jonges, die 2019 ihr 50. Jubiläum feiern.
Egal, ob beim Frühstück unterm Sonnenrad, Weihnachtsbaumaufstellen oder während einer politischen Podiumsdiskussion – das blaugelbe Logo der Garather Jonges dürfte jedem Garather schon mal aufgefallen sein.
Am 4. August 1969 fassten Mitglieder eines Kegelclubs den Entschluss, unter dem Namen »Garather Mädchen und Jonges« den Stadtteil nach vorne zu bringen. Seitdem ist bald ein halbes Jahrhundert vergangen, »alle Neune« wirft keiner der Jonges mehr. »Die Brauchtumspflege ist uns natürlich schon noch ein Anliegen. Für mich persönlich geht es aber darum, dass mir der Stadtteil viel gegeben hat, das ich einfach ein Stück weit zurückgeben möchte«, sagt Baas Peter Heinen. Und Kassierer Detlef Mann ergänzt: »Überall, wo Not am Mann ist, unterstützen wir gerne. Mittlerweile sind wir 75 Mitglieder im Alter zwischen 21 und über 90. Damit kann man schon etwas bewirken. Aber wir wollen noch mehr werden.«
Dazu könnten auch die geplanten Veranstaltungen beitragen, die das ganze Jubiläumsjahr begleiten werden. Kurios ist vielleicht, dass das »Mädchen« aus dem Namen der Jonges verdrängt wurde.
Das bedeutet aber keineswegs, dass es sich bei den Blaugelben um eine reine Männergesellschaft handelt, wie Kassiererin Renate Hübner beweist: »Damit habe ich kein Problem. Jeder gibt hier seinen Teil – ob Mann oder Frau ist egal. Wichtig ist, dass unsere Veranstaltungen in diesem Jahr öfter nach außen getragen werden. Denn die haben es wirklich in sich.«
Jeden zweiten. Montag im Monat trifft man sich im Clubhaus an der Koblenzer Straße. »Man lernt viele Leute und viele Ideen kennen«, sagt Hübner.
Eine dieser Ideen könnte bald schon Realität werden: Man möchte die Stadtteilführungen wiederaufleben lassen.
Denn fest steht: Durch Garath 2.0 und dem baldigen Ansiedeln des Football-Leistungszentrums wird der Stadtteil sein Gesicht verändern.
Einige Termine der Jonges:
3. Februar: Jubiläumsempfang/Neujahrsempfang in der Vereinsgaststätte HeimSpiel für geladene Gäste (11 Uhr)
30. März: Pflege der Jahrtausendsteine an der Güstrowerstraße (11 Uhr)
6. April: Waldkönigsschießen, Schützenstand Frankfurter Straße (15 Uhr)
22. Juni: Familiensommerfest, Garather SV (13 Uhr)
3. August: Reinigung der Grundsteinplatte, Josef-Kleesattel-Str. (10 Uhr)
Quelle: Wochenpost/Italiani
1969 war eine Zeit des Aufbruchs und der Erfindungen und Rekorde. Es war eine Zeit, in der alles möglich schien aber auch eine Zeit in der vieles, was heute undenkbar ist, als selbstverständlich galt. Diesel war noch eine „saubere, und sparsame Sache“ und das Rauchen in Amtsstuben und Krankenhäusern wurde geduldet.
Oliver Kahn dachte mit knapp zwei Monaten noch nicht an Fußball und Formel-I Rennfahrer Michael Schumacher ließ sich noch selbst im Kinderwagen kutschieren, als der Belgier Jackie Ickx im August 1969 den Großen Automobilpreis von Deutschland für Formel-I-Rennwagen auf dem Nürburgring gewann. Neil Armstrong betrat als erster Mensch den Mond mit den Worten: „Dies ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit". Und nur einen Tag später machten 27 junge Garather in der Gaststätte „Garather Krug“ ebenfalls einen ersten „kleinen Schritt“, indem sie den Grundstein für den Heimatverein „Garather Jonges“ legten, der heute (2019) sein 50. Jubiläum feiert.
Dazu gratuliere ich allen ganz herzlich, die über die Jahre und Jahrzehnte den Heimatverein zu dem gemacht haben, was er heute ist. Er bringt Menschen zusammen und leistet auf dem ehrenamtlichen Sektor erhebliches zur Pflege von Traditionen und Brauchtum.
Ich, der ich selbst seit nunmehr 15 Jahren Mitglied der „Garather Jonges“ bin, weiß wovon ich spreche, wenn ich behaupte, dass der Heimatverein nicht nur eine feste Institution in unserem Stadtteil ist, wenn es um Heimatpflege, Zusammenhalt, Integration und Gleichberechtigung geht.
Der Tradition und des Namens „Garather Jonges“ folgend, bestand der Verein in den Anfangsjahren hauptsächlich aus männlichen Mitgliedern - was zunächst als „normal“ galt, jedoch immer wieder zu Diskussionen und sogar zu Vereinsaustritten führte. Was lag also näher als auch dem weiblichen Geschlecht eine „Stimme“ zu geben und sie fest -getreu unseren Prinzipien „Gleichberechtigung“ und „Zusammenhalt“ - in unserer Mitte zu verankern. So wurde der Verein mit den Jahren eine gut durchmischte Truppe und unser Vizebaas ist -wie es der Name „Renate“ vermuten läßt- sogar eine Frau. Und das ist gut so.
Ich wünsche allen „Garather Jonges“ und Mädels auch für die nächsten 50 Jahre gutes Gelingen und viel Freude und Idealismus bei der Ausübung ihres freiwilligen Engagements für Garath und seinen Bürgerinnen und Bürgern und zeuge dem Heimatverein „Garather Jonges“ meinen größten Respekt für ihr unermüdlichen Einsatz zum Wohle aller.
Ihr/Euer
Peter Ries
Redaktion "garath-online"
Das Stadtteilportal des Düsseldorfer Südens
Administrator Garather Jonges