Garath bekommt ein Kinderparlament. Als erster von 50 Stadtteilen. Ist das Interesse der demokratischen Mitgestaltung der Gesellschaft hier höher als woanders?
Dass Garather Kids über ein stärkeres politisches Bewusstsein verfügen als ihre Altersgenossen in anderen Stadtteilen, ist eine ziemlich gewagte These. Und soweit möchte Uwe Sandt, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle 10, auch nicht gehen. Doch Sandt sieht im südlichen Stadtteil eine Menge Potenzial.: »Die hohe Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an diversen öffentlichen Aktionen und Projekten war in der jüngeren Vergangenheit ungewöhnlich hoch und gut. Also dachte ich mir, dass ein Kinder- und Jugendparlament hier funktionieren kann.“
Gesagt, getan. Das Kinderparlament wird im Rahmen der Maßnahmen von Garath 2.0 realisiert werden. Eine Geschäftsordnung wurde bereits gemeinsam mit Schulsozialarbeitern ausgearbeitet und nun zur Diskussion gestellt, um das neue politische Instrument rechtzeitig arbeitsfähig zu machen. Sandt: »Das Kinderparlament soll sich aus 21 Kindern zusammensetzen, die auf die sieben Schulen in Garath gehen und die Klassen 1-6 besuchen.
Fast alle Schulen verfügen ja bereits über Schulparlamente, die ihre Vertreter in das Parlamente schicken. Das Jugendamt, der Bezirksbürgermeister und ich sind ebenfalls in den Sitzungen zugegen. Die Beschlüsse des Parlaments haben empfehlende Wirkung. Die BV muss sich damit beschäftigen. Wenn ein Beschluss ein Thema anschneidet, das über die Interessen im eigentlichen Stadtbezirk hinausgeht, muss sich der Jugendrat damit beschäftigen.«
Von 50 Düsseldorfer Stadtteilen ist Garath nun der erste, in dem ein Kinderparlament realisiert wird. Ein Trendsetter für den Rest der Landeshauptstadt? »Vielleicht. Ich verspreche mir davon, dass wir schon ganz früh mit Demokratieerziehung beginnen. Die Kinder lernen zu verstehen, dass sie etwas bewegen können. Aber ich muss auch schon früh lernen, dass ich auch mit negativen Entscheidungen umgehen muss. Wir hoffen, dass die Kinder, die jetzt im Kinderparlament sitzen, später für den Jugendrat kandidieren«, so Sandt.
Getagt wird viermal pro Jahr in der Freizeitstätte. Die konstituierende Sitzung ist für Ende Februar avisiert.
Quelle Wochenpost/Italiani