Bereits zum 16.
Mal veranstaltete der Garather Schützenverein am vergangenen Samstag das
traditionelle Osterfeuer auf dem Schützenplatz. Weit mehr als 1.200 Menschen
versammelten sich rund um das Osterfeuer, welches gegen 21.00 Uhr von Ehrengästen
aus Politik, Vereinen und Institutionen entfacht wurde.
Für die Unterhaltung sorgten die „SUNshine Dance Band“
,
der Regiments Spielmannzug Blau-Weiß
und natürlich auch die tanzenden Mädels vom Amazonen
Corps
. Nach kleinen Anlaufschwierigkeiten gab es dann auch eine
leckere Gulaschsuppe und Bratwurst vom Grill. Die Kinder konnten zwischen dem
allseits beliebten Stockbrot am offenen Feuer, Zuckerwatte und Waffeln wählen
und am Stand der Jugend gab es so einiges zu entdecken.
Nach der
Begrüßung durch den 2. Schützenchef Horst Schlotter
, sprach
Bezirksbürgermeister Uwe Sievers
seinen Dank an die Mitwirkenden des
Osterfeuers aus, „die wieder so eine tolle Veranstaltung auf die Beine gestellt
haben.“ Bevor die Ehrengäste in Zweierformation zum Holzstapel marschierten, um
das Osterfeuer mit Fackeln zu zünden, hielt Pfarrer Carsten Hilbrans
noch
eine kurze Andacht ab.
Etwas ungehalten zeigte sich später
Bezirksbürgermeister Uwe Sievers wegen der kürzlich entfachten Diskussion, das
Osterfeuer aus Tierschutz- und Umwelt Gründen abzuschaffen. So stellte der Naturschutzbund
(Nabu) kürzlich fest, dass das Osterfeuer für viele Tiere schnell zum
Scheiterhaufen werden könnten. Darüber hinaus seien Osterfeuer eine Belastung
für die Umwelt, weil sie die Luft mit Feinstaub belasten würden. Dies sei laut Niedersachsens
Tierschutzbeauftragte Michaela Dämmrich auch für die Gemeinden ein Grund mehr, auf
Osterfeuer zu verzichten und über Alternativen nachzudenken.
Doch das sorgt bei Sievers für Kopfschütteln: „Das Osterfeuer hat eine lange Tradition und ist – wie das Neujahrsfeuerwerk
- nicht mehr wegzudenken. Schon die Germanen haben zum Ende des Winters
Frühlingsfeuer angezündet, um damit böse Geister und den Winter zu vertreiben.
„Wenn man das Osterfeuer abschaffen
will, sollte man dann nicht auch das Neujahrsfeuerwerk, Kerzen und das Atmen verbieten“,
fragt sich der 64-jährige Garather Hans Boltes
. „Es ist zwar richtig, etwas für
die Umwelt zu tun – natürlich auch für die Tiere. Aber es wird am falschen Ende
angegangen. Was ist denn zum Beispiel mit den wirklichen „Dreckschleudern“, Flugzeuge,
Lokomotiven, Schiffe und LKWs - da passiert fast Garnichts! Mittlerweile hat
sich in Deutschland eine erschreckende Verbotspolitik etabliert. Das geht so
weit, dass wir am Ende wieder am Lagerfeuer landen – wenn das nicht auch
verboten wird“, ärgert sich Boltes und hofft, 17. Osterfeuer 2020 noch
miterleben zu dürfen.
Neben Ehrengäste aus Vereine, BIG, Garather Jonges, VdK-Sozialverband und dem Vorsitzenden der FWG Dr. Hans-Joachim Grumbach
, hatten folgende Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik die Ehre, das 16. Osterfeuer zu entfachen: Bezirksbürgermeister Uwe Sievers
, Uwe Sandt
und Karin Meves
(Bezirksverwaltung), Bundestagsabgeordnete Sylvia Pantel
(CDU), Hans-Jochem Witzke
und Ratsherr Jürgen Bohrmann
(SPD), Bezirksvertreter und Seniorenrat Peter Ries
(FWG-Freie Wähler).
Info:
Zum Begehen des Osterfestes gehören die verschiedensten Osterbräuche, die je nach Land und Region unterschiedlich sind. Wie bei vielen christlichen Festen haben auch die Osterbräuche Wurzeln in vorchristlichen Kulturen. Bei den Festbräuchen handelt es sich teils um Bräuche mit jahrhundertealter Tradition, teils um Bräuche, die erst in späterer Zeit aufgekommen sind.