Mit
der Krönung der neuen Majestäten fand das 50. Garather Schützen- und
Volksfest 2018 am vergangenen Dienstag nun endgültig seinen Abschluss.
Zurückblickend kann man behaupten, dass es – wie in den Jahren zuvor -
ein schönes Schützenfest war. Und wenn einzelne Medien in ihren
Berichterstattungen weniger reißerische Überschriften und weniger
tendenziös (verzerrte Darstellung von Fakten) über die vermeintliche
„Schlägerei“ in Garath zum Schützenfest berichtet hätten, würde jeder
behaupten, dass es sogar ein friedliches Schützenfest war.
Wie
jedem – und vor allem den Medien bekannt sein dürfte, dienen große
Feste und Veranstaltungen häufig als Anlaufstellen und Gelegenheit für
randalierende und streitsüchtige Gruppierungen, die sich oft nur in der
Gruppengemeinschaft als „Held“ hervor tun, indem sie unschuldige
Menschen provozieren und verprügeln.
So
kam es am 13. Mai in Garath zu einer Auseinandersetzung an der lt.
Berichten einzelner Zeitungen etwa 50 Jugendliche gemeldet worden seinen
und lt. Polizei jedoch „nur“ 15 Personen tatsächlich daran beteiligt
gewesen sein sollten. Der WDR berichtete: „Schlägerei bei Schützenfest
in Garath - 30 Personen beteiligt“ und eine Zeitung titelt:
„Großaufgebot der Polizei zum Schützenfest nach Garath ausgerückt“.
Einzig das Onlineportal report-D stellte klar, dass es im „Bereich der
Feuerwache (Dort befindet sich ein Jugendtreff) zu einer "Schlägerei"
kam.
Aber
wie es auch sei, wird durch die Art der Berichterstattungen dem
Rezipienten (Leser) suggeriert, dass Garather bzw. - wie es sich hier
darstellt - die Garather Schützen beteiligt seien.
Was
in allen Berichten ausgespart wurde, ist die Tatsache, dass es sich um
mindestens zwei gemischte Jugendbanden handelte, von denen einige sogar
polizeilich bekannt sind und die sich zum Ziel gesetzt haben, jede
Gelegenheit zu nutzen, Schlägereien zu provozieren. Dabei spielt es
keine Rolle, ob sie sich in Hilden, Oberkassel oder in Garath prügeln.
Wichtig ist ihnen nur, dass sie genügend Aufmerksamkeit bekommen.
Großveranstaltungen und Schützenfeste werden deshalb gerne von ihnen
aufgesucht.
Garather Schützinnen und Schützen distanzieren sich
Mit
einem schlechten Image kämpft Garath praktisch seit seiner Gründung vor
50 Jahren. Ein Image, was dereinst medial geprägt wurde und
offensichtlich bis heute gepflegt wird. Sicher ist, dass die fortwährend
mediale negaitve Darstellungen über den Stadtbezirk Garath und dessen
Bewohnern von einer mittlerweile wachsenden Mehrheit schlicht als
oberflächlich und geschmacklos gewertet wird.
Ob
den "Schreiberlingen" und „Sendeprofis“ daran gelegen ist,
sensationelle Überschriften zu produzieren oder sie einfach verlernt
haben, eine ordentliche Recherche zu betreiben, bevor sie etwas in die
Welt setzten, bleibt bis hier noch offen – ist aber wohl eher
anzunehmen.
„Der
Vorstand des Garather Schützenvereins und seine Mitglieder distanzieren
sich von jeglicher Gewalt gegen Mensch und Tier und vor
menschenverachtenden Handlungen. Die vermeintliche Schlägerei zwischen
halbwüchsigen Kindern und jugendlichen im Bereich der FEUERWACHE lag
nicht im Verantwortungsbereich des Garather Schützenvereins. Dieser
sorgt im Gegensatz mit mehreren kostenintensiven Sicherheitsmitarbeitern
dafür, dass auf dem Schützenfest Ordnung und Sicherheit herrschen und
Besucher sich ungestört mit ihren Kindern auf der Kirmes und im
Schützenzelt bewegen können.
Zudem
unterliegen die Garather Schützen das ganze Jahr über der
Friedenspflicht. Wer sich nicht daran hält, fliegt sofort aus dem
Verein. Weder die Garather Schützen noch unsere Gäste wollen
"Kampfarenen" oder "Straßenschlachten". Sie wollen mit uns friedlich
feiern und das Schützenfest genießen – dafür sorgen alle Schützinen und
Schützen“, so der 1. Vorsitzende des Garather Schützenverein, Michael
Haas und sein Stellvertreter Horst Schlotter - die sich wünschten, dass
die Medienvertreter einmal darüber berichteten, was der Schützenverein
und seine Mitglieder sowohl im sozialen und sportlichen Bereich - wie
auch auf der präventiv-erzieherischen Ebene leisten. „Hier sei einmal
die vorbildliche Arbeit des Spielmannszug Blau-Weiß
und des TSV Amazonen-Corps Düsseldorf-Garath eV
oder der Bruderschaft St. Matthäus
genannt, die sich in nicht nur um die Jugendlichen kümmern, ihnen
Perspektiven bieten und Nächstenliebe praktizieren - um nur einige unser
13 Gesellschaften zu nennen.
Auch
wenn wir als Verein nachweislich alles dafür tun, um unseren
Mitgliedern, Bürgern und Gästen Ordnung und Sicherheit zu gewährleisten,
so ist es hauptsächlich Sache von Staat und Polizei, Wege zu
beschreiten, dass Recht und Gesetz konsequent angewendet wird und
extremistische Parteien, Organisationen und Jugendbanden, die
nachweislich gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung unseres
Staates agieren, entsprechend präventiv einzugreifen. Individuen, die
der Meinung sind, einen Stadtteil nach dem anderen zu ihren
"Kampfarenen" machen zu müssen und den Ruf eines Vereins oder Stadtteils
in nicht wieder gutzumachender Weise für immer schädigen, müssen
konsequent verfolgt und zeitnah abgestraft werden, damit sie nicht
vergessen, warum sie oft erst ein Jahr später vor Gericht müssen,“ so
Michael Haas weiter.
Kommentar:
Für
die Auseinandersetzungen vor der Feuerwache waren mindestens zwei
Personen verantwortlich, die sich offensichtlich gegenseitig
provozierten. Weder ein Garather noch ein Schütze war daran beteiligt.
Wie überall auch, gibt es hier und da einmal Probleme; diese sind jedoch
in der Regel nicht so groß, dass wir sie nicht im Griff bekämen oder
gar die Medien unbedingt darüber berichten müssen – ob vermeintlich
berechtigt oder tendenziös.
Es
wäre sicherlich gut, wenn sich die Medienvertreter einmal ein
"richtiges Bild" von der überwiegend guten Seite unseres Stadtteils, den
Vereinen, Initiativen und den vielen engagierten Bürgerinnen und
Bürgern machten und mehr über die positiven Dinge - die täglich in
Garath passieren - berichteten. Seit mehr als 50 Jahren wird Garath
immer wieder medial maltretiert. Es ist höchste Zeit, Garath endlich so
darzustellen, wie die große Mehrheit unserer Bürgerinnen und Bürger
wirklich sind: offenherzig, bunt, kreativ und engagiert.
Der Verein
Im
Mai 1967 – also vor genau 50 Jahren, (Stand 2017) trafen sich einige
Garather Sommerbrauchtumsfreunde im damaligen Lokal "Goldener Ring" in
Garath und gründeten den Garather Schützenverein. Nachdem die Satzung
geschrieben und die notwendigen Formalitäten erledigt waren, bildeten
sich im Juli 1967 zwei Kompanien. als erste Kompanie die "Diana" und im
August 1967 die "Baccara". Das erste Schützenfest fand genau ein Jahr
später im Mai statt. Im Verlauf des Gründungsjahres zählte der Verein
bereits über 30 Mitglieder. Heute besteht der Verein aus 13
Gesellschaften mit über 170 aktiven Mitgliedern, etwa 60 Jungschützen
und 40 Passiven. Die einzigen noch lebenden Gründungsmitglieder,
Siegfried Wrobel ("Diana") und Walter Barthelmus ("Baccara") sind bis
heute immer noch aktiv. (Stand Mai 2018).
Der
Verein hat sich bereits seit der Gründung dem sozialen Engagement
verschrieben. Besonders wichtig für den Verein ist es, die Werte wie
Fair Play, Toleranz zu vermitteln und sich für eine gleichberechtigte
Partizipation von Mädchen/Frauen und Jungen/Männern aller Nationalitäten
zu engagieren. Er nimmt gesellschaftliche Aufgaben - etwa im Bereich
der Jugendarbeit, der sozialen Integration oder der Gewaltprävention
war. Auch der christliche Glaube und die Liebe zur Heimat sind wichtige
Bestandteile, die den Garather Schützenverein 1967 e. V. als einen nicht
mehr wegzudenkenden Verein in Garath, seit über 50 Jahren
auszeichnet.