Im
Frühling locken die ersten warmen Sonnenstrahlen ins Freie und auf die
Drahtesel. Doch Vorsicht: Wer sein Fahrrad abstellt, um beispielsweise
eine Pause zu machen, der sollte Sicherheitsvorkehrungen treffen, damit
kein Langfinger zuschlägt und das Fahrrad mitnimmt. Wichtig ist auch,
sich die individuellen Fahrrad-Daten zu notieren (die Rahmennummer) oder
das Fahrrad codieren zu lassen. So kann die Polizei gestohlene
Fahrräder zweifelsfrei ihren rechtmäßigen Besitzern zuordnen. Diese
Daten können in einem Fahrradpass der Polizei festgehalten werden, den
es für Smartphone-Besitzer auch als App gibt.
Fahrrad-Diebe
sind sehr aktiv: In den vergangenen sieben Jahren lag die Zahl der von
der Polizei registrierten Fahrrad-Diebstähle immer über 300.000 Fällen.
Besonders beliebt bei den Langfingern sind große Abstellplätze, zum
Beispiel an Bahnhöfen, Bädern oder Sport- und Freizeiteinrichtungen.
Erste Wahl: Ein massives Fahrrad-Schloss
Um
sich vor einem Fahrrad-Diebstahl zu schützen, helfen bereits einfache
Mittel: „Es empfiehlt sich, ein massives Stahlketten-, Bügel- oder
Panzerkabelschloss zu verwenden, das groß genug ist, um das Fahrrad an
einem festen Gegenstand, wie etwa einem Fahrradständer, anzuschließen“,
erklärt Gerhard Klotter, Vorsitzender der Polizeilichen
Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Nur das Vorder- und
Hinterrad zu blockieren, reiche als Schutz vor Dieben nicht aus, diese
könnten blockierte Räder mühelos wegtragen oder verladen, so Klotter
weiter. Einschlägige Fachzeitschriften informieren darüber, welche
Schlösser ihren Zweck erfüllen, ebenso Mitarbeiter in
(Kriminal-)Polizeilichen Beratungsstellen oder Fahrradgeschäften.
Fahrräder individuell kennzeichnen
Um
ein wiedergefundenes Fahrrad seinem rechtmäßigen Besitzer zuordnen zu
können, muss dieses Rad zweifelsfrei identifizierbar sein. Hierzu dient
die individuelle Rahmennummer. Diese ist bei vielen in Deutschland
verkauften Fahrrädern in den Rahmen eingraviert. Hat das Fahrrad keine
Rahmennummer, sollte der Radbesitzer oder ein Fachmann eine individuelle
Kennzeichnung anbringen. Die Polizei empfiehlt eine Fahrradcodierung
(mit Kraftfahrzeugkennzeichen, Gemeindeschlüssel, Straßenschlüssel,
Hausnummer und Initialen). Die Fahrradcodierung lässt sich anhand der
amtlichen Schlüsselzahlen von Fundämtern und Polizeidienststellen leicht
entschlüsseln. Selbst wenn ein Fahrrad nicht in den polizeilichen
Fahndungsdateien erfasst ist, führt die Fahrradcodierung zumindest zur
Wohnanschrift des Eigentümers. Wo Fahrradbesitzer ihr Fahrrad codieren
lassen können, erfahren sie im Fachhandel.
Fahrrad-Daten in Fahrradpass festhalten
Wichtig
ist, die individuellen Fahrrad-Daten in einem Fahrradpass festzuhalten.
Mit den Fahrrad-Daten kann die Polizei gestohlene Fahrräder
zweifelsfrei identifizieren und den rechtmäßigen Eigentümer ausfindig
machen. Im Fahrradpass sind neben Rahmennummer und Codierung auch Name
und Anschrift des Radbesitzers notiert. Viele Fachhändler stellen beim
Fahrradkauf automatisch einen Fahrradpass aus. Andernfalls sollten die
Käufer gezielt danach fragen, rät die Polizei. Den vollständig
ausgefüllten Fahrradpass, mit einem Foto des Fahrrads versehen, sollten
sie sicher aufbewahren.
Kostenlose FAHRRADPASS-App der Polizei
Wer
im Besitz eines Smartphones ist, kann die kostenlose FAHRRADPASS-App
der Polizei für iPhones und Android-Smartphones nutzen. Sämtliche für
die Identifizierung wichtigen Fahrrad-Daten können mit der
FAHRRADPASS-App problemlos gespeichert werden. Darüber hinaus lassen
sich über die FAHRRADPASS-App die Angaben mehrerer Fahrräder verwalten.
Zudem können die Daten ausgedruckt oder per E-Mail verschickt werden, um
sie bei Bedarf sofort an die Polizei beziehungsweise den Versicherer
weiterleiten zu können.
Mehr
Tipps, wie Fahrradbesitzer ihren Drahtesel vor Dieben schützen können,
sowie einen polizeilichen Fahrradpass enthält das Faltblatt „Guter Rat
ist nicht teuer. Und der Verlust Ihres Rades?“. Das Faltblatt kann mit
folgendem Link heruntergeladen werden: http://www.polizei-beratung.de/medienangebot/detail/25-guter-rat-ist-nicht-teuer.-und-der-verlust-ihres-rades/
Die FAHRRADPASS-App ist kostenlos im App Store beziehungsweise im Google Play Store unter folgenden Links herunterladbar:
App Store:
https://itunes.apple.com/de/app/fahrradpass/id438072942?mt=8
Google Play Store:
https://play.google.com/store/search?q=fahrradpass&c=apps