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St. Martin: Immer weniger singen: „hat Kleider nicht, hat Lumpen an“...

p.ries • Nov. 09, 2018

Dem alten Brauch folgend zogen auch dieses Jahr wieder über 120 Martinszüge durch die Landeshauptstadt.
Große Kinderscharen mit ihren oft selbst gebastelten Laternen aus den KITAS und Schulen marschierten hinter dem hoch zu Ross reitenden Mann, den man St. Martin nennt.

So auch in Garath. Hier versammelten sich nach Einbruch der Dunkelheit etwa 500 kleine und große Gäste auf dem Garather Schützenplatz auf der Frankfurter Straße, um bei dem Spektakel der Mantelteilung des St. Martins dabei sein zu können.

Gesorgt dafür, dass es dieses Jahr wieder einen Martinszug mit mit Musik und der Mantelteilung in Garath gab, hat – wie in den letzten Jahren auch - der Garather Schützenverein und einige ehrenamtliche Helferinnen und Helfer.

Bevor jedoch die Mantelteilung erfolgte, trugen Synthia (9) und Nico (9) aus der vierten Klasse der Gemeinschaftsgrundschule Neustrelitzer Straße eine Martinsgeschichte vor.

Leise hört man sie singen

Das Feuer lodert und dicht daneben sitzt ein „armer Mann“ - zwar nicht im Schnee sondern auf einem am Boden liegenden alten Sack. Eines aber sitmmte genau: „ hat Kleider nicht , hat Lumpen an “… Wenn man ganz leise war, konnte man hier und dort das eigentlich sehr bekannte Lied auch aus einigen Mündern - jedoch erst nach Aufforderung des 2. Schützen Chefs Horst Schlotter - vernehmen, während der hoch zu Ross sitzende "heilige Mann“ mit nur einem Hieb seinen Mantel teilte und das abgetrennte Stück dem Bettler am Boden zu warf. Der nahm sich das Teil, bedeckte sich und dankte artig diesem barmherzigen Ritter, den man mindestens seit dem 11. Jahrhundert St. Martin nennt und der vor über 125 Jahren erstmals in Zug-Formation durch die Gassen der Düsseldorfer Altstadt ritt.

Anschließend schwärmten die kleinen und großen Kinder aus, um noch vor den allgemeinen Ladenschluss-Zeiten etwas gripschen zu können. Die erste Station war natürlich die Gaststätte Garather Hof. Nach ein paar gesangslosen Minuten hatte der Wirt bereits alles an Süßem verteilt und die Kinder machten sich auf, die Geschäfte der Umgebung aufzusuchen. Früher hörte man überall die Kinder singen. Das ist heute leider nicht mehr der Fall. Das Singen wird immer seltener praktiziert – leider. Vielleicht liegt es ja auch daran, dass man dazu übergegangen ist, den Kindern schnell etwas in die Tüte geben, um sie schnell wieder los zu werden, vielleicht verzichten viele aber auch nur aus Zeitgründen auf das traditionelle Singen.

Sicher ist jedoch, dass wir uns nächstes Jahr wieder auf St. Martin freuen dürfen, der einst seinen Mantel für einen armen Mann teilte. Sicher ist auch, dass wir uns wieder freuen können, weil es den Garather Schützenverein und seine ehrenamtlichen Helfer gibt, die dieses kulturelle Ereignis Jahr für Jahr ermöglichen - ob nun gesungen wird oder nicht.

Die Hoffnung stirbt zuletzt: Vielleicht singen nächstes Jahr mehr große und kleine Kinder mit und vielleicht lassen die Handy-Fans ihre iPods, Smartphones - und was es sonst noch so gibt - einfach mal ausgeschaltet. Vielleicht schaffen es auch die Raucher einmal, eine Zuglänge ohne Zigarette auszukommen, damit die Kinder zumindest während des Zugweges nicht zu gequalmt werden. Warum den eigentlich nicht!? Übrigens: Diese Phänomen kann man bei allen Martinsveranstaltungen beobachten - nicht nur in Garath!

Info

Die Bräuche zum Martinsfest reichen bis weit ins Mittelalter zurück. Das liegt sicher auch daran, dass der Ruf des Hl. Martin schon im 11. Jahrhundert vom Franken bis in das Sachsenland gedrungen war. Bereits im 5. Jahrhundert wählten ihn Kirchen, Klöster und Hospitäler zum Patron. Dazu beigetragen haben mag das geradlinige Eintreten von Martin für das Christentum. Der Sohn eines heidnischen römischen Offiziers 316 in Westungarn geboren ließ sich mit 18 Jahren taufen.

Zuvor hatte er vor Amiens noch als Heide aus Barmherzigkeit mit einem Bettler seinen Soldatenmantel geteilt. Bald nach der Taufe verließ Martin das Heer und wurde Einsiedler. Er lebte in verschiedenen Klöstern und wurde schließlich um 370 gegen seinen Willen zum Bischof von Tours in Frankreich gewählt. 397 soll er gestorben sein.

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