Die Idee eines Cafés am Wittenberger Weg ging aus einem Schulprojekt der Alfred-Herrhausen-Schule hervor. Damals war auch die Schulbau-Künstlerin Ute Reeh am Bauprojekt der Terrasse an der Alfred-Herrhausen-Schule beteiligt, welches sie zusammen mit den Schülern und unter Mithilfe von Architekturstudenten der Fachhochschule Düsseldorf zum Abschluss brachte. 2013 gab es dafür sogar den Schulbaupreis Nordrhein-Westfalens.
Nach vielen Kreativen Treffen und Ermutigungen der Kinder und Jugendlichen vom Wittenberger Weg, entstand die Idee, ein Wienencafé zu bauen. Vorher wurde modelliert und gezeichnet, wie das Café aussehen könnte. Es fand regen Austausch mit ArchitektInnen, PlanerInnen, PolitikerInnen, der Verwaltung und GastronomInnen statt. Zusammen mit den Kindern und Jugendlichen integrierte Ute Reeh die Vorschläge für ein Wiesencafé, welches 1:1 aus Latten und Folie zur Probe aufgebaut wurde.
Um den Ramen hier nicht zu sprengen: Das Wiesencafé sollte ursprünglich 2018 erbaut werden. Heute sieht die Plattform - die als Eventplattform bezeichnet wird und auf der das Wiesencafé gebaut werden sollte - etwas verlassen aus. Hier und dort wird sie zwar auch für künstlerische Aktionen genutzt, das Café fehlt jedoch.
Dabei wünschten sich die Kinder und Jugendlichen bereits seit 2013 einen Ort, an dem sie nach dem Unterricht und an schulfreien Tagen zusammen sitzen und essen oder sich unterhalten können. Deswegen entstand ja auch die Idee, ein Wiesencafé zu errichten.
Aber keine Angst! Wie „garath-online“ nun erfuhr, wird das Wiesencafé im Laufe des Jahres 2019 in Lehmbautechnik fertiggestellt sein. Sobald die Witterung es zulässt, werden Kinder und Architekturstudenten gemeinsam an dem Projekt in Projektwochen arbeiten. Die ersten Möbel für das Café sind jedenfalls schon fertig. Die SWD fördert das Projekt unter dem Arbeitstitel „Kommunikationszentrum am Wittenberger Weg.“
Man darf also weiterhin gespannt sein, wie sich das Projekt weiterentwickelt und ob es ein Nachahmungsprojekt für andere Stadtteile wird. Das jedenfalls wünscht sich auch Oberbürgermeister Thomas Geisel, der zur Einweihung der Plattform gekommen war. "Es ist schön, zu sehen, wie viele Menschen hier zusammenarbeiten und was aus den tollen Ideen entsteht." Dabei betonte er die Vorbildrolle, die das Café für die anderen Stadtteile habe, in denen Menschen zusammenkommen. Und Initiatorin Ute Reeh freut sich ebenfalls über die Erfolge, die bereits erzielt wurden.
Das Wiesencafé ist eines der zahlreichen Projekte, die Garath 2.0 finanziell zur Stadtteilentwicklung fördert.
Schwemmland?
Für viele etwas befremdlich scheint jedoch das blaue 280 x 55 cm große Schild mit der Aufschrift „SCHWEMMLAND“ an der Fassade des Apartmenthauses am Schwarzen Weg zu sein - und welches sogar beleuchtet ist.
Auch hier braucht sich niemand zu ängstigen, dass mit dem „Bauland“ etwas nicht stimmt. Es handelt sich lediglich um eine künstlerische Installation von Lichtkünstler Jan Philip Scheibe und seiner Kollegin und Umweltkünstlerin Swaantje Güntzel, die unter dem Gesamtprojekt „PRESERVED / Die Siedlung Artists in Wittenberger Weg“ performen. Das Projekt „ PRESERVED“ gibt es bereits seit 2009 und wurde an verschiedenen Standorten in Europa realisiert. Die Installation „SCHWEMMLAND“ soll u. a. verdeutlichen, dass der Untergrund des Siedlungslandes am Schwarzen Weg dereinst das Schwemmland des nahegelegenen Rheins war. Es ist also nichts weiter als Kunst und Denkmal für das Land unter den Füßen der Menschen.